TOMATEN – VERMEHREN, PFLEGEN, ERNTEN TEIL 5: Auspflanzen und Rankhilfe DIY

Nun ist es Mai, in ein paar Tagen enden die Eisheiligen und meine Gartengestaltung nimmt nach der Theorie auch in der Praxis Gestalt an. Nachdem ich die letzten Jahre meiner Leidenschaft für unterschiedliche Tomatensorten nachgegangen bin und reichlich Erfolge und auch einige Fehlschläge erlebt habe, teile ich heute meine wichtigsten Tipps und Tricks beim Auspflanzen mit euch. Aber auch, warum ich mich unbedingt für diese Tomaten-Rankhilfe entschieden habe.

Tomatensorten

Es gibt Tomatenpflanzen, die sich besonders gut für den Anbau im Gewächshaus eignen und andere Sorten, die wunderbar im Freiland – ohne einer Überdachung gedeihen. Steht euch kein Gewächshaus zur Verfügung könnt Ihr am besten eine Freiland-geeignete Sorte wählen. Damit sie auch regnerischen Sommern wunderbar trotzen kann und nicht von der Kraut- und Braunfäule befallen wird. Das sind die braunen Flecke, die erst die Blätter und dann die gesamte Ernte befallen. Meine Favoriten für Freiland-Tomaten sind die Primabella und Dorenia – eine süß-saure Cherrytomate und eine fruchtige große Sorte. Schaut euch einfach jetzt noch in der Gärtnerei nach Freiland-Tomaten um.

Standort für Tomaten und schlechte Nachbarn

Tomaten gedeihen am besten an einer Stelle im Garten oder auf den Balkon, die am meisten und längsten Sonne bekommt.

Ungespritzte Kartoffeln werden im Spätsommer von der Kraut- und Braunfäule befallen. Wenn die Pflanzen abgestorben sind werden die Kartoffeln geerntet. Damit eure Tomaten nicht von der Kraut- und Braunfäule befallen werden, pflanzt Ihr sie möglichst weit auseinander. Welche Pflanzen Ihr allerdings als gute Nachbarn neben die Tomaten pflanzen könnt, könnt Ihr hier nachlesen und euch meine Mischkulturtabelle kostenlos herunterladen.

Zeitpunkt und Größe der Tomatenpflanzen

Tomatenpflanzen ziehen etwa von Mitte bis Ende Mai in den Garten oder in Kübel, auf den Balkon. Ab diesem Zeitpunkt droht keine Nachtfröste mehr und eure Pflanzen können gut gedeihen. Ob eure selbstgezogenen Tomatenpflanzen kräftig genug für das Auspflanzen sind oder, ob Ihr sie lieber noch einpaar Tage im Topf lasst, damit sie kräftigere Wurzeln bilden könnt Ihr hier im 4. Teil der Tomatenserie nachlesen.

Auspflanzen

Grabt im ersten Schritt mit einer Handschaufel die Erde in dem Pflanzbereich um, damit sie locker ist und die Wurzeln sich gut entwickeln können.

Im zweiten Schritt grabt Ihr ein kleines Loch, so groß, dass der Pflanzballen und der Topf daneben Platz finden. Ein Abstand von etwa 60cm ist ideal.

Löst nun die Pflanze vorsichtig aus dem Topf, indem Ihr ihn leicht von allen Seiten drückt und die Pflanze wagerecht in eure Hand gleiten lasst.

Pflanzt die Tomatenpflanzen etwas tiefer als vorher, damit der Stamm neue wurzeln bilden kann und einen besseren Halt hat.

Tomatenpflanzen gießen

Die unteren Blätter könnt Ihr mit einem scharfen Messer entfernen und als Dünger einfach liegen lassen. Direkt neben den Wurzeln pflanzt Ihr den Pflanztopf als Gießhilfe ein, damit die Wurzeln beim Gießen nicht beschädigt werden.

Zum Schluss gießt Ihr die Pflanzen kräftig und kontrolliert sie alle paar Tage. Ob wieder gegossen werden sollten erkennt Ihr, wenn Ihr den Finger in die Erde steckt. Ist die Erde noch gut feucht, wartet Ihr. Ist sie etwas trockener, könnt Ihr wieder gießen.

Rankhilfe für Tomaten – DIY

Die letzen Jahre wuchsen unsere Tomaten an den üblichen Tomatenstangen. Das hat wunderbar geklappt, wenn es nicht gerade viel geregnet hat oder ein kräftiger Wind die Pflanzen umgeworfen hat. In diesem Jahr habe ich mir ein Beispiel an der Rankhilfe eines Bioland-Tomatenhofs aus unserem Dorf genommen und eine stabile Rankhilfe gebaut. An einer Baumwollschnur werden die Tomatenpflanzen erst etwas waagerecht und dann senkrecht entlang wachsen. Das hat den großen Vorteil, dass ich so mehr Pflanzen auf kleineren Raum bekomme und sie unglaublich stabil wachsen.

Und nun erzählt mal, welche Sorten habt Ihr in diesem Jahr angebaut? Wachsen sie bei euch in Kübeln auf dem Balkon, im Gewächshaus oder auch frei im Garten?

HIER FINDET IHR DIE TEILE 1-6 ZUR SERIE „TOMATEN – VERMEHREN, PFLEGEN, ERNTEN“ ZUM NACHSCHLAGEN!

Im 1. Teil findet Ihr hilfreiche Tipps zur Saatgutgewinnung

Im 2. Teil zeige ich Euch wie die Profis Tomatensaatgut aussäen und verrate dabei einen super Geheimtipp!

Im 3. Teil zeige ich Euch wie Ihr den besten Zeitpunkt fürs Vereinzeln erkennt und was die Tomatenprofis vom Tomatenhof beim Topfen wichtiges beachten.

Im 4. Teil findet Ihr vom Tänzchen in der Frühlingssonne noch weitere Tipps für die Pflege bis zum Auspflanzen.

Im 5. Teil teile ich mit euch meine wichtigsten Tipps und Tricks beim Auspflanzen. Aber auch warum und für welche Tomaten-Rankhilfe ich mich entschieden habe.

Im 6. Teil findet Ihr meinen Sortentipp, alles zur Pflege, Ernte und dem Lagern von Tomaten

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Kommentar
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Hallo Swetlana,
ich liebe Deinen Blog und folgen dieses Jahr beim Anlegen meines ersten Gartens manchen Deiner Artikel akribisch. So auch bei der Zucht von Tomaten, bisher klappt es sehr gut.
Ich habe Berner Rose, Tigerella, Vesennij Mieurinskij und Golden Currant gezogen. Nun eine Frage – es sind richtig viele Pflänzchen geworden, die passen nicht alle auf meine teileüberdachte Terasse in Kübeln. Welche dieser Sorten kann ich deiner Meinung nach auch unüberdacht in ein Tiefkulturbeet setzen?
Liebe Grüße und danke für die tollen Artikel,
Juju

Liebe Juju,
super schön, von dir zu lesen.
Vesennij Mieurinskij würde ich in jedem Fall nur überdacht anbauen.
Tigerella und Golden Currant gedeihten bei mir ganz wunderbar im Freiland ohne Überdachung.
Berner Rose baue ich in diesem Jahr zum ersten Mal an, auch einfach im Freiland.

Ganz liebe Grüße und ein tolles Gartenjahr
Swetlana

Liebe Swetlana, ich habe eine große, windige Südterasse und möchte auch heuer wieder Tomaten, Gurken, chillis und vieles mehr pflanzen! Hast du einen Tipp für mich, wie tief die Töpfe für die Tomaten sein sollen?
Liebe Grüße
Julia

Hallo Svetlana,

das hört sich alles sehr interessant an. Aber: wie befestige ich die Baumwollschnur im unteren Bereich? Das ist mir nicht so klar geworden…

Lieben Dank für Deine Antwort
Connie

Hallo Connie,
die Schnur wird direkt an der Pflanze befestigt, indem sie lediglich einpaar Mal um den Stamm gewickelt wird.

Liebe Grüße

Man kann statt Baumwolle auch Papierschnur nehmen. Die kann man dann im Herbst einfach mit den alten Pflanzen kompostieren. Man braucht eigentlich keine so komplizierte Fixierung auf mehreren Ebenen sondern nur oben an einer stabilen Latte o.ä.. Die Pflanzen wickelt man einfach immer um die Schnur, wenn sie ein Stück in die Höhe gewachsen ist, oder befestigt die Pflanze mit Clips aus Maisstärke (auch am Ende mit kompostierbar). LG aus dem Ruhrgebiet, Anja

Hallo Swetlana, ich lese alle Beiträge von dir so gerne! Nächstes Jahr möchte ich zum ersten Mal samenfeste Tomaten pflanzen. Meine Frage: wenn ich verschiedene Tomatensorten nebeneinander pflanze, kreuzen diese sich dann nicht? Sind die Samen (die ich dann gerne in Zukunft selber gewinnen möchte) dann überhaupt noch samenfest? Liebe Grüße, Katharina

Liebe Katharina, ich freue mich sehr, von dir zu lesen und, dass Du mitliest. Danke dafür.
Du kannst verschiedene Tomatensorten sehr gut nebeneinander pflanzen,ohne, dass sie sich kreuzen, am besten mit einem Abstand von etwa 50cm, damit sie sich gegenseitig genug Raum u.a. zum Wachsen lassen. Bei mir wachsen vier verschiedene Sorten zusammen.
Das kreuzen von Tomaten ist ganz schön aufwendig, dafür müsstest du eine Mutterpflanze auswählen, die später die neuen Früchte tragen soll, die ungeöffneten Blüten freistellen, die Kelch-, Kron- und Staubblätter, die die Blüte umgeben entfernen, die Pollen der “Vaterpflanze” sammeln, um damit die Narbe der Mutterpflanze zu bestäuben und zum Schluss die Mutterpflanze isolieren.
Wie du merkst, ist das eine schöne Wissenschaft für sich 🙂
Hast Du Lust beim Saatguttausch mitzumachen? Und ich schicke dir einpaar meiner liebsten Tomatensamen?

Liebste Grüße und einen schönen Tag
Swetlana

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Das hört sich kompliziert an mit dem Kreuzen 😉 ich hatte eher an unbewusstes Kreuzen durch Hummeln/Bienen gedacht. Aber gut, dann lasse ich genügend Abstand und teste verschiedene Sorten! Oh ich würde so gerne mitmachen, habe aber leider noch keine Samen zum Tauschen.. dieses Jahr hatte ich “nur” F1-Tomaten und fange nächstes Jahr erst richtig mit dem eigenen Garten an. Liebe Grüße!

Ja, deine Überlegung ist absolut begründet. Bei Zucchini, Kürbissen und Gurken, könnte es, wenn auch nur sehr selten, über die natürliche Bestäubung passieren. Die “neuen” Früchte schmecken dann bitter und sollten auf keinen Fall in großen Mengen gegessen werden. Ich schicke dir liebend gerne meine allerliebsten Tomatensorten einfach mal zu – auch ohne Tausch 🙂
Schick mir gerne deine Adresse einfach mal zu, wenn Du magst.
Liebste Grüße

Oh wie lieb!! Ich habe dir eine Mail geschrieben 😉

Liebe Swetlana, per Zufall bin ich hier gelandet (in einer IG-Story sah ich kurze Auszüge einer Verleihung) und ich bin sehr begeistert von deiner Seite. So viele Tipps und Inspirationen. Danke, dass du dein Wissen teils und dann auch noch in so ansprechendem (ruhigem) Design!!!

Liebe Grüße aus dem Norden,
Corinna

Liebe Corinna, wie schön, dass Du mich und den Blog darüber entdeckt hast. Freut mich sehr 🙂 Auch deine Rückmeldung ist so lieb!
Hast Du auch einen Garten? Was pflanzt Du schönes an?
Liebste Grüße
Swetlana

Hallo Swetlana, ich habe im letzten Herbst bei deiner Saatgut-Tauschaktion mitgemacht und von dir Dorenia-Samen erhalten. Die sind inzwischen zu schönen kleinen Pflänzchen gewachsen und werden diese Woche ausgepflanzt. Und mit dem Pflanzenüberschuss habe ich Freunde und Familie und unseren Kindergarten versorgt! LG Andrea

Liebe Andrea, hach, ist das schön wieder von dir zu lesen und zu hören, dass die Tomaten so gut gedeihen. Toll, dass Du auch noch reichlich geteilt hast.
Liebste Grüße
Swetlana

Hallo Swetlana,
mit großem Interesse habe ich deine Tipps zum Gewinnen von Tomatensaatgut gelesen. Ich habe es letztes Jahr etwas einfacher gemacht und es hat geklappt. Ich habe die einzelnen Samen mit dem anklebendem Fruchtfleisch auf herkömmliches Küchenkrepp-Papier aufgebracht. Beim Trockenen sind die Samen darauf festgeklebt. Zur Aussaat habe ich dann einfach die Samen samt Krepppapier in Aussaaterde gelegt und gegossen. Sie sind wunderbar angegangen. Ich diesem Jahr werde ich es noch einmal versuchen und ich hoffe natürlich, dass es wieder gelingt. LG Franz-Josef

Hallo Swetlana, du hast eine ganz schöne Seite 🙂 Eigentlich wollte ich Tomaten nicht selber anzubauen aber irgendwie habe ich da jetzt Lust bekommen, hihi 😉 Hoffentlich werde ich noch fündig, selbst gezogene Pflanzen habe ich ja keine 🙂
Liebe Grüße, Julia

Hallo Julia, oh toll! In einer Gärtnerei wirst Du sicher noch fündig, erzähl liebend gerne wie dein erster Tomatenanbau klappt.
Liebste Grüße
Swetlana

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