Gerade in der Handhabung mit Tomatenpflanzen werden in zahlreichen Büchern und Ratgebern unterschiedliche Herangehensweisen beschrieben. Da ich jedoch keineswegs ohne ausreichend Fachwissen an meine kleine Tomatenzucht und Ernte herangehen möchte, habe ich mich bereits im letzten Jahr an unterschiedliche Tomatenprofis, mit meinen Fragen zur Saatgutgewinnung, Aussaat, Pflege und Ernte, gewandt. Nicht nur, dass mir noch ganz schwindelig von all dem neuen Wissen und den Ideen ist, ich darf sogar mit anpacken und Schritt für Schritt lernen wie die Profis es in der Praxis machen. Dieses Wissen gebe ich natürlich gerne an Euch weiter und berichte in dieser Tomatenserie wie Ihr es zu Hause umsetzten könnt.
Nach dem ersten Teil der Serie geht es nun weiter mit Tomaten – Vermehren, pflegen, ernten Teil 2: Aussaat – Weiter unten im Betrag verrate ich Euch warum ich mit Euch mein liebstes Tomatensaatgut durch ein Gewinnspiel teilen möchte!
Für die Aussaat benötigt Ihr:
Anzuchtöpfe* 8cm, Tontöpfe (Innendurchmesser 10 cm), Weckgläser* (Innendurchmesser 10 cm) Wie Ihr sehen könnt habe ich mich für diese Variante entschieden. Der Grund dafür ist ganz einfach – ich finde sie einfach hübscher und es ist für mich eine schöne Abwechslung zu dem Zimmergewächshaus* mit diesen Anzuchttöpfen*, die ich alternativ verwende. Beide Varianten eigenen sich gleichermaßen gut.
Bio-Anzuchterde* Hierbei ist es wichtig, dass Ihr auf eine nährstoffarme besser gesagt salzarme Erde zurückgreift und keine herkömmliche Blumenerde verwendet. Herkömmlich Blumenerde enthält u.a. mineralische Salze, die ein Keimen und eine starke Wurzelbildung stark hemmen.
Blumenbrause, alternativ könnt Ihr auch in den Deckel einer Flasche kleine Löcher pieken und fertig ist die Gießbrause. Verwendet Ihr eine normale Gießkanne, könnten die einzelnen Samenkörner durcheinander, tiefer in die Erde gespült oder die heranwachsenden Pflänzchen verletzt werden.
Samenfestes Tomatensaatgut – Legt für Euch fest worauf Ihr Lust habt und was gut zu Euren Gegebenheiten passt. Möchtet Ihr Tomaten auf dem Balkon oder im Freiland anbauen, passt eine eine freilandgeeignete Sorte ganz wunderbar. Auch Buschtomaten im Hängetopf auf der Terrasse sind eine schöne als Alternative zu Hängeblumen. Steht Euch ein Gewächshaus zur Verfügung, könnt Ihr jede Sorte anbauen auf die Ihr Lust habt. Ich habe mich ausschließlich für freilandgeeignete Sorten, wie die Dorenia, Primabella und Tigerella entschieden. Was diese Sorten so besonders machen und warum ich sie mit Euch durch ein Gewinnspiel teilen möchte, verrate ich Euch weiter unten im Beitrag.
Bleistift für die Mulden und für später als Pierkierstab, Tesafilm und Folienstift für die Beschriftung oder alternativ dieses Set*
Tomaten aussäen wie die Profis – Schritt für Schritt
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat
Tomatenpflanzen, die aus Samen für den eignen Anbau im heimischen Garten oder Balkon gezogen werden, benötigen etwa Sechs bis acht Wochen bis sie ausgepflanzt werden können. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist somit Mitte bis Ende März. Zieht Ihr die Samen viel früher vor, wird es schwer sie bis zur Auspflanzung, etwa Mitte Mai, mit ausreichend Licht und Nährstoffen zu versorgen.
Saatgut aussäen und Töpfe beschriften
Befüllt alle Anzuchttöpfe gleichmäßig mit der Anzuchterde und klopft die Töpfe einige Male auf die Tischplatte, damit sich die Erde gleichmäßig setzt. Drückt nun etwa drei Millimeter tiefe Mulden in die Erde (nicht tiefer!). Am besten eignet sich dafür ein Bleistift oder Pikierstab. Da auch Profis immer auf Nummer sicher gehen, könnt Ihr pro Anzuchtopf etwa vier Samen mit einwenig Abstand zueinander aussäen. Bedeckt im Anschluss die Mulden mit einer sehr dünnen Schicht der Anzuchterde. Zu guter Letzt gießt Ihr die Erde vorsichtig mit der Brause, bis sie feucht aber nicht nass ist. Werden alle Samen zu kleinen Pflanzen, habt Ihr später beim vereinzeln, also pikieren eine bessere Auswahl. Worauf dabei genau zu achten ist, verrate ich Euch im nächsten Teil der Serie.
Damit Ihr auch in einpaar Wochen genau wisst, welche Samen Ihr in welchen Topf gesät habt, empfehle ich Euch unbedingt die Töpfe zu beschriften. Eine super Alternative zu den üblichen Schildchen ist es, ein Stück Tesafilm auf eine kleine Stelle des Topfes zu kleben und sie mit einem Folienstift zu beschriften.
Keimgarantie
Tomatensamen lieben es bis zur Keimung feucht und warm. Ideale Bedingungen sind dabei etwa 21-25 Grad. Entgegen der herrschenden Meinung, dass Tomatensamen als Lichtkeimer unbedingt Licht benötigen, ist für die Keimung nicht Licht sondern eine warme und feuchte Umgebung absolut ausschlaggebend. Diese Bedingungen erreicht Ihr indem die Aussaattöpfe entweder wie ich es gemacht habe, mit einem Weckglas abdeckt oder sie in ein Zimmergewächshaus stellt. Achtet in den nächsten Tagen darauf die Erde täglich mit der Brause vorsichtig anzufeuchten und einwenig zu lüften. Habt Ihr schon eine Idee in welchen Raum Ihr die Töpfe stellt? Ein absoluter Geheimtipp der Profis ist das warme Badezimmer. Denn nicht Licht, sondern eine warme und feuchte Umgebung ist ausschlaggebend. – Und, wenn sie es genauso, nur in einer anderen Größenordnung machen, kann es nur klappen!
Nach der Keimung – Licht!
Abhängig von den Gegebenheiten und der Samensorte, keimen die ersten Samen nach etwa ein bis zwei Wochen. Erkennt Ihr die ersten Keimlinge, müssen die Planzen ab diesem Zeitpunkt so viel Licht wie möglich erhalten. Eine angenehme Zimmertemperatur ist gut aber keineswegs zwingend notwenig für die weitere Keimung und das Wachstum der Pflanze. Umso kühler es ist, desto länger benötigen die Pflänzchen zum wachsen. Ideale Bedingungen sind jedoch viel Licht und eine warme Temperatur bei etwa 20 Grad. Diese Bedingungen erreicht Ihr indem Ihr die kleinen Pflanzen ohne Abdeckung an die hellste Fensterbank im Haus oder der Wohnung stellt. Bekommen die Pflanzen zu wenig Licht, bei zu hoher Wärme “vergeilen” sie. Es bilden sich dann lange, dünne Pflanzen. Bis sich die ersten Laubblätter zeigen und die Pflänzchen starke Wurzeln gebildet haben, können die Töpfe an der selben hellen Stelle stehen bleiben. Wie Ihr den besten Zeitpunkt fürs Pikieren, also Vereinzeln erkennt und was dabei zu beachten ist, verrate ich Euch im nächsten Teil der Serie.
Weiter unten im Beitrag findet Ihr das Gewinnspiel!
Gewinnspiel – Tomatenfreuden untereinander teilen
Der Geschmack von den eigenen sonnengereiften Tomaten, frisch gepflückt vom Strauch ist einfach unvergleichlich! Denn was gibt es schöneres als die eigene Ernte zu zelebrieren, mit den Liebsten zu teilen oder den Geschmack des Sommers und das Gefühl tiefer Zufriedenheit für die Wintermonate zu konservieren? Für mich kaum etwas anderes! Geht es Euch ähnlich? Liebend gerne teile ich mein gewonnenes Saatgut aus der süß-sauren Cherry-Tomate Primabella – ein Gedicht für zwischendurch und Salate und der fruchtigen, rundovalen und mittelgroßen Dorenia aus dem letzten Jahr mit Euch! Die Dorenia ist durch ihre fruchtige Art perfekt für selbstgemachte Tomatensoßen! Beide Sorten waren trotz des vielen Regens im letzten Jahr unschlagbar im Ertrag und der Gesundheit.
Schreibt mir einfach im Kommentar ab jetzt was Ihr mit Eurer Tomatenernte anstellen wollt und ich lose am Sonntag, den 11. März 2018 um 18. Uhr, an drei von Euch aus. Das Saatgut macht sich dann direkt am Montag auf den Weg zu Euch!**
Außerdem säe ich in diesem Jahr zum ersten Mal die Sorte Tigerella aus, die ich von der lieben Nadine im Rahmen ihrer Tomatensaatgut-Tauschaktion erhalten habe. Lieben Dank noch einmal dafür! Die Tigerella ist es eine alt-bewährte, wüchsige, für Kübel und Freiland geeignete Sorte mit mittelgroßen, rot-gelb gestreiften Früchten. Für unsere sonnige Terrasse, säe ich die Ananas-Tomate aus, die ich von der lieben Marie erhalten habe. Lieben Dank noch einmal dafür! Diese säurearme Tomatensorte trägt wenige aber dafür große Früchte. Ich bin schon sehr gespannt!
Erzählt doch auch liebend gerne wie Ihr es mit der Tomatenaussaat und anderem Gemüse handhabt! Hättet Ihr Lust Eure Fortschritte mit mir und anderen hier und auf Instagram unter #osmersgarten zu teilen? Würde mich riesig freuen!
HIER FINDET IHR DIE TEILE 1-6 ZUR SERIE „TOMATEN – VERMEHREN, PFLEGEN, ERNTEN“ ZUM NACHSCHLAGEN!
Im 1. Teil findet Ihr hilfreiche Tipps zur Saatgutgewinnung
Im 2. Teil zeige ich Euch wie die Profis Tomatensaatgut aussäen und verrate dabei einen super Geheimtipp!
Im 3. Teil zeige ich Euch wie Ihr den besten Zeitpunkt fürs Vereinzeln erkennt und was die Tomatenprofis vom Tomatenhof beim Topfen wichtiges beachten.
Im 4. Teil findet Ihr vom Tänzchen in der Frühlingssonne noch weitere Tipps für die Pflege bis zum Auspflanzen.
Im 5. Teil teile ich mit euch meine wichtigsten Tipps und Tricks beim Auspflanzen. Aber auch warum und für welche Tomaten-Rankhilfe ich mich entschieden habe.
Im 6. Teil findet Ihr meinen Sortentipp, alles zur Pflege, Ernte und dem Lagern von Tomaten
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*Die mit * gekennzeichneten Links im Beitrag sind Links von Amazon. Sie dienen als Orientierung und zur Veranschaulichung.
**Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben. Am Gewinnspiel nehmen alle Personen teil, die bis zum 11.03.2018 um 18.00 Uhr einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weiter kann der Gewinn nicht bar ausgezahlt werden. Die Gewinnerin oder der Gewinner werden per Email von mir am 11.03.2018 bis 20.00 Uhr benachrichtigt. Wenn ich zwei Tage nach Benachrichtigung keine Rückmeldung von der Gewinnerin oder dem Gewinner erhalte, behalte ich mir vor, den Gewinn an andere Teilnehmer zu vergeben.
guten morgen, hier noch ein vermehrungstipp für die nächste saison, den ich auch noch nicht kannte, der aber funktioniert. einfach vergessene, übersehene geiztriebe abknipsen und in wasser stellen, die wurzeln ohne ende. und dann als nachzügler nach draußen setzen. und gruß