Pflanzkartoffeln vs. Supermarkt
Der Unterschied zu Pflanzkartoffeln gegenüber denen, die Ihr gerade in Bioqualität im Küchenschrank aufbewahrt, liegt im späteren Ertrag und der Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Verwenden könnt Ihr beide “Sorten”. Seid Ihr aber auf eine sichere und gesunde Ernte aus, empfehle ich Euch auf Pflanzkartoffeln zurückzugreifen.
Kartoffeln vorkeimen
Kartoffeln werden vor dem Pflanzen ans Licht gelegt damit sie vorkeimen. Notwendig ist dieser Schritt nicht, doch seht Ihr einmal den Unterschied, werdet Ihr nicht mehr darauf verzichten wollen. Denn dieser Vorsprung erhöht die Kartoffelernte um ein Vielfaches und macht sie widerstandsfähiger. Dafür legt Ihr die Kartoffeln etwa zwei bis drei Wochen vor der Pflanzung an einen hellen Platz. Ende März/Anfang April ist dafür ein guter Zeitpunkt. Eine Stelle vor dem Fenster ist dafür ideal. Fangen sie nicht nach wenigen Tagen an zu keinem, legt Ihr sie einfach für zwei bis drei Tage an einen wärmeren Ort. Beginnen sie zu keimen, könnt Ihr sie wieder kühler stellen. Haben sich bereits lange dünne Triebe gebildet, brecht Ihr sie einfach mit dem Finger ab. An dieser Stelle entstehen dann gesunde kurze dicke Triebe.
Kartoffeln pflanzen
Etwa Mitte/Ende April werden die Kartoffeln gepflanzt. Frühe und Späte Sorten kommen bei uns zeitgleich in die Erde. Wir ernten sie nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Das selbe gilt auch für das Pflanzen in Kübeln auf der Terrasse oder dem Balkon. Eine mit Kompost angereicherte Erde ist dafür super. Entfernt vor dem Pflanzen das Unkraut und hackt den Boden, um ihn locker zu bekommen. Bei uns wechselt der Standort für die Pflanzung jährlich. Warum genau, könnt Ihr in diesem Beitrag nachlesen. Tomaten sollten so weit wie möglich von den Kartoffeln gepflanzt werden, um den Befall mit Krankheiten bei beiden Sorten vorzubeugen. Welche Nachbarn sich stattdessen sehr gut eignen, findet Ihr hier.
Eine Kartoffel ergibt eine Kartoffelpflanze. Eine Kartoffelpflanze einer üblichen Kartoffelsorte (zB Annabelle) ergibt (andere Sorten zB la Ratte etwa 10 neue Kartoffeln) etwa 20 neue Kartoffeln. Je nach Größe eures Kübels steckt Ihr die Kartoffeln mit dem Keimling nach oben in den Kübel. Verwendet dabei einen Kübel mit Ablauflöchern für das überschüssige Wasser. Eine Tiefe von etwa 10 bis 15 cm ist ausreichend. Bedeckt das Loch mit der Erde, gießt die Erde und wartet gespannt was in einpaar Wochen passiert. Ein Kübel mit einer frühen und einer mit einer späten Sorte wäre doch herrlich, oder?Hier findet Ihr tolle Kübelnachbarn.
Im Garten zieht Ihr etwa 10 bis 15 cm tiefe Reihen. Ich grabe mit dem Spaten nur entsprechend viele Löcher aus. Um eine gerade Pflanzliche zu erhalten verwende ich dieses Richtschnur-DIY. Die gerade Pflanzliche erleichtert später das Unkrauthacken. Legt die Kartoffel mit dem Keimling nach oben in die Mulden, bedeckt sie mit Erde und gießt die Fläche.
Um euren Bedarf im Garten auszurechnen benötigt Ihr nur die Länge eures Beetes. Etwa alle 30 Zentimeter kommt eine Kartoffel in die Erde. Bei einer Länge von 6m benötigt Ihr 20 Kartoffeln je Reihe: 6,00m : 0,30m = 20 Kartoffeln je Reihe. Die Menge in einem 2,5 KG Sack reicht dafür und zum verschenken völlig aus.
Kartoffeln pflegen
Bei der Pflege der gepflanzten Kartoffeln und der späteren Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Sie sollten regelmäßig bewässert werden und die Fläche am Anfang von Unkraut befreit werden, damit sie der Kartoffelpflanze nicht unnötig Wasser entziehen. Später erübrigt sich das Unkraut jäten, weil das Laub den Boden großflächig bedeckt. Außerdem kann dann auch weniger gewässert werden. Sobald sich die ersten Blätter zeigen häufen wir die Pflanzen mit der umliegenden Erde an. Damit keine Kartoffeln ans Licht kommen und so ungenießbar werden. Mit dieser Vorgehensweise und diesen guten Nachbarn ist bislang all unsere Ernte frei von jeglichem Befall gewesen.
Kartoffeln ernten
Kartoffeln werden geerntet, wenn sie vollständig ausgereift sind. Diesen Zeitpunkt erkennt Ihr, wenn die Blüten abgeblüht und die Pflanzen etwas eingetrocknet sind. Seid Ihr Euch einmal unsicher, könnt Ihr auch eine Pflanze zum Test ernten. Frühe Sorten werden etwa im Juni geerntet und späte Sorten im Spätsommer. Anfangs habe ich mich gefragt, ob ich nicht auch einfach späte Sorten früher ernten und daraus eine frühe Sorte machen kann. Theoretisch ist es möglich, ich würde nur davon abraten, weil die späten Sorten im Frühsommer noch nicht ausreichend ausgereift sind.
Kartoffeln einlagern
Wenn das Laub der Kartoffeln (späte Sorte) komplett abgestorben ist, lassen wir sie noch etwa 2 Wochen im Boden. In dieser Zeit härtet die Schale aus und sie bleiben bei der Lagerung länger frisch. Die letzten Jahre war der Erntezeitpunkt etwa Ende September. Wir ernten sie bei trockenem Wetter, sortiere alle Kartoffeln mit kleinen Stellen aus und lassen sie in Erntekisten noch einige Tage trocknen. Danach lagern wir sie in Erntekisten mit etwas Stroh in unserem Geräteschuppen, da fallen die Temperaturen in der Regel nicht unter null. Dort ist es auch luftig und trocken. Als alternativer Raum eignet sich auch gut die Garage.
Gründünger nach der Ernte
Als Gründünger auf die frei gewordene Fläche eignen sich gut: Phacelia, Gelbsenf, Ölrettich, Winterwicke, Inkarnatklee, Leindotter, Sandhafer, Pannonische Wicken, Wickroggen, Waldstaudenroggen oder Wintereiweißerbse.
Erzählt mir doch liebend gerne, für welche Sorte Ihr Euch in diesem oder den letzten Jahren entschieden habt!
Vielen lieben Dank, deine Seite gibt einem schon mehr Sicherheit liebe Grüße Silke
Liebe Silke, herzlichen Dank für deine lieben Worte. Das freut mich sehr.
Hab ein tolles Gartenjahr!