Knoblauch stecken

Im Sommer habe ich euch bereits auf Instagram meine Knoblauchernte gezeigt. Tatsächlich reicht sie uns gerade so bis zum nächsten Jahr, denn etwa die Hälfte davon wird für das Stecken im Frühjahr und Herbst verwendet. Wie ich dabei vorgehe zeige ich euch im heutigen Beitrag.

Sorten

Wir haben das große Glück einen kräftigen und aromatischen Knoblauch stecken zu können, der seit jeher im Dorf weitergegeben wird. Steckgut oder Saatgut, das nicht gekauft, sondern über Jahrzehnte weitergegeben und getauscht wird, passt sich nicht nur den Gegebenheiten wunderbar an, es ist auch unschlagbar beim Keimen und bringt, wie Ihr sehen könnt, eine reiche Ernte mit großen Knollen. Weit verbreitet ist der weiße französische Knoblauch “Blanc de Lautrec” und der “Rose de Lautrec” mit milderem Aroma. Beide Sorten mögen wir sehr gerne. Verschiedene Knoblauchsorten könnt Ihr im Herbst in der Gärtnerei kaufen oder spätestens im August/September bei diesen Quellen online finden. Alternativ werdet Ihr so kurzfristig im Oktober an einem Bio-Marktstand fündig. Diesen unbehandelten Knoblauch könnt Ihr jetzt stecken. Der behandelte Knoblauch aus dem Supermarkt keimt nicht. Er ist damit nicht fürs Stecken geeignet.

Standort

Knoblauch gedeiht am Besten an einem sonniger Standort mit leichtem und lockerem Boden.

Knoblauch im Frühling oder im Herbst stecken?

Unseren Knoblauch setze ich einmal im Frühjahr bis März, nur um ausreichend Steckgut für das Herbststecken zu erhalten.

Für den Verzehr stecke ich den Knoblauch im Herbst bis etwa Ende Oktober, um im späten Frühling/Sommer des nächsten Jahres größere und robuste Knollen im Vergleich zum Frühjahrsstecken zu erhalten.

Knoblauch im Beet und in Töpfen auf dem Balkon oder Terrasse vermehren

Das wirklich tolle am Knoblauch ist, dass er nicht besonders anspruchsvoll ist, also nicht nur gut in Beeten gedeiht, sondern auch in Töpfen auf dem Balkon oder der Terrasse. Als Erde eignet sich normale Pflanzende aus der Gärtnerei oder im Gartenbeet normale Gartenerde mit beispielsweise Kompost angereichert. Hauptsache sie enthält mehr Nährstoffe als Kräutererde und ist schön locker.

Für eine gute Entwicklung ist außerdem wichtig, dass genug Platz zum Wachsen besteht. Die einfachste Möglichkeit, um die benötigte Größe (Breite und Tiefe) eines Gefäßes für den Anbau auf dem Balkon oder der Terrasse zu bestimmen, ist für die Breite den angegebenen Pflanzabstand (der auf der Verpackung steht) einzuhalten. Die benötigte Tiefe berechnet Ihr in dem Ihr die Länge des erntereifen Gemüses mal 1,5 rechnet. Beim Knoblauch reicht eine Mindesttiefe des Gefäßes von etwa 8cm. Das Gefäß sollte Ablauflöcher haben, damit Regenwasser ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet.

Knoblauch stecken

Als Steckgut verwende ich die einzelnen Zehen, die ich vorsichtig aus der Knolle herauslöse. Knoblauch braucht nicht unbedingt ein eigenes Beet. Ihr könnt ihn auch einfach an vielen Stellen in im Garten als Mischkultur verbreiten. Ich stecke unseren Knoblauch im Gemüsebeet, leicht schräg mit dem Zwiebelboden nach unten, etwa 3 cm tief mit einem Abstand von ca. 8cm. Zum Schluss bedecke ich die Mulde mit Erde. Die einzige Pflege besteht darin, das Beet unkrautfrei und die Erde locker zu halten, durch regelmäßiges grubbern mit einem Handgrubber. Kein zusätzliches wässern (wenn Regenwasser ins Beet gelangt) und keine extra Düngung ist beim Anbau im Gartenbeet notwendig. Falls der Winter besonders kalt werden sollte (ca. ab -15Grad), decke ich den Knoblauch mit Reisig ab. Das Geheimnis einer üppigen Ernte sind insgesamt gesunde Zehen und Zeit.

Ernte und Lagerung

Sobald sich beim Knoblauch das Grün zu zwei Drittel von Grün nach Gelb verfärbt hat, solltet Ihr die Knollen ernten. Am besten hält sich der Knoblauch, zu Zöpfen gebunden an einem kühlen und trockenen Platz.