Historische Duftwicken

-Beitrag enthält Werbung-

Kurz nach unserem Umzug haben wir den Eingangsbereich zum jetzigen Gemüsegarten umgestaltet und passend zum Stil der bestehenden Zäune einen Staketenzaun aufgestellt. An diesem sollen sich Duftwicken mit ihren Wickelranken festhalten und farbenfroh in den Gemüsegarten einladen.

Die ursprüngliche Wildform der Duftwicken, bei der die Blüten kaum größer als die einer Erbse sind, gedeihen auf den Bergwiesen Siziliens. Vor mehr als 300 Jahren wurden sie nach England gebracht. Der großen Nachfrage auf dem Blumenmarkt am Londoner Covent Garden ist es zu verdanken, dass um 1880 aus der bescheidenen Wildform eine große Vielfalt an Züchtungen entstand. Von Henry Eckford stammen die meisten Sorten dieser Zeit.

Mit dem Wunsch nach robusten und besonderen Sorten sind wir bei Manufactum* auf die Suche gegangen und direkt fündig geworden. Manufactum* hat nämlich ein Sortiment altbewährter oder ungewöhnlicher Blumensämereien zusammengestellt, um die Erhaltung der Vielfalt zu unterstützen und wieder für den Hausgarten zugänglich zu machen. Dazu zählt eine der schönsten Auswahl historischer Duftwicken* ua. aus der Eckford-Züchtung. Diese Auswahl besteht aus zeitlos schönen Duftwicken mit besonderer Farbgebung und intensivem Duft. Genau diese Sorten sind noch heute Teil renommierter Ausstellungen und historischer Duftwickenschauen und in dieser Zusammenstellung nur bei Manufactum* zu finden. Sie besteht aus je einer Tüte dieser Sorten:

Janet Scott
Kräftiges Mischelrosa. Eckford-Sorte von 1903.

America
Dunkelrot auf weißem Grund. Eckford-Sorte von 1896.

Flora Norton
Zartes Himmelblau. Eckford-Sorte von 1905

Miss Willmott
Lachsrosa. Eckford-Sorte von 1900.

Midnight
Dunkel Purpurviolet. Berühmte Ausstellungssorte von Spencer, der nach Eckford die Entwicklung der Duftwicke weitertrieb. 

Nora Holeman
Cremefarbene Blüten mit zartrosa überhaucht. Eine beliebte Show-Sorte aus der Spencer-Serie, die für ihre aparte Farbgebung und ihren Duft berühmt ist. 

Anbau: Historische Duftwicken

Duftwicken* werden am besten direkt an Ort und Stelle im Freiland gesät, im Beet oder in tiefe Töpfe, damit sie von Anfang an tief wurzeln und üppig wachsen können. Ein guter Zeitpunkt für die Direktsaat ist Mitte April bis Ende Juni, wenn der Boden schon ausreichend erwärmt ist und die schnellwüchsigen Sommerblumen eine schöne Blüte bis Oktober hervorbringen.

Ein sonniger und windgeschützter Standort mit durchlässigem nährstoffreichem Boden ist ideal.

Zur Beetvorbereitung wird der Boden zum Beispiel mit einem Kultivator* und nach Bedarf mit einer Handhacke* bearbeitet. Einerseits um alte Wurzeln und Unkraut besser im Ganzen entfernen zu können, andererseits zur zusätzlichen Bodenlockerung.

Für eine rasche Keimung werden die dicken Samen mit ihrer festen Schale über Nacht in Wasser gelegt. Am nächsten Tag werden sie in den vorbereiteten Boden etwa 2cm tief gelegt, mit Abstand bis zum nächsten Samen von maximal 10 cm. Am besten 2 bis 3 Samenkörner zusammen, damit die Ausbeute möglichst groß bleibt, trotz möglicher Vögel, die die Samen aus der Erde picken. Nach der Direktsaat wird der Boden mit einer Gießbrause gut angegossen* und immer feucht gehalten, damit die Samen nicht austrocknen.

Duftwicken* benötigen eine Rankhilfe oder ein Spalier, an dem sie klettern können. Sie werden je nach Sorte etwa 2 Meter hoch. Für einen festen und aufrechten Wuchs binde ich sie von Anfang an regelmäßig mit Jutegarn* an unseren Staketenzaun an. Das unterstützt die Bildung von schönen langen Stielen, die sich besonders gut für die Vase eignen. Damit Duftwicken die ganze Saison gut klettern und Blüten bilden, sollten die Pflanzen regelmäßig ausreichend gewässert* werden. Die Pflanzen werden noch größer und üppiger, wenn sie etwa alle zwei Wochen mit Brennnesseljauche gedüngt werden. Außerdem fördert das regelmäßige Schneiden über einer Blattachse und Entfernen von Verwelktem die Bildung neuer Blüten. Dadurch wird die Energie statt in die Samenbildung in die Bildung von neuen Blüten investiert. Ich ernte Duftwicken und alle anderen Schnittblumen nach Möglichkeit nicht in der Mittagssonne. Dafür verwende ich eine scharfe Schere* und einen großen Erntekorb*, damit nichts geknickt wird.

In diesem Jahr versuche ich einen zweiten Flor zu erreichen, indem ich nach dem Höhepunkt der Blüte, etwa Anfang August die Pflanze zum ersten Mal etwa 15cm hoch anhäufe. Die Triebe sollen dadurch zur Bildung neuer Wurzeln angeregt werden. Diese ermöglichen eine zusätzliche Nährstoffversorgung und damit die Bildung neuer Blüten.

Ich werde weiter auf Instagram unter @osmers.me berichten, ob diese Vorgehensweise bei uns geklappt hat, wie ich bei der Blumenernte im Sommer vorgehe und was ich im Herbst bei der Samenernte beachte. Ich freue mich schon jetzt auf die wunderschöne üppige Blütenpracht!

*Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Manufactum.

Kommentar
öffnen

Richtig toll – vielen Dank für die wunderbare Inspiration! Wie breit sollte das Beet vor dem Zaun sein, damit die Pflanzen genug Platz haben? Und ranken sie von beiden Zaunseiten oder nur von einer? Vielen Dank und ich freu mich auf die Bilder von dir!

Kommentar hinzufügen