Rosmarin – Vermehrung, Pflege und Handhabung Teil:1

Teil 1: Rosmarin durch Stecklinge vermehren

Wie Ihr sicher schon gemerkt habt gehört Rosmarin definitiv zu einem meiner liebsten Gewürzkräuter! Wäre es nicht ein Traum dieses immergrüne Kraut rund um die Terrasse, den Garten oder auf dem Balkon zu pflanzen? Für 2018 habe ich mir vorgenommen mir diesen Wunsch zu erfüllen und nicht nur mein Kräuterbeet zu erweitern, sondern auch sonnige Gartenwege damit zu gestalten. Hach, ich freue mich schon jetzt darauf! Habt Ihr Lust mitzumachen? Wie ich es vermehre, pflege und einpflanze, zeige ich euch in einer großen Serie. Den Anfang mache ich heute mit: Rosmarin durch Stecklinge vermehren

Dieses wunderbare Gefühl eigene kleine Jungpflanzen heranzuziehen, mit dem Wissen sie bald auszupflanzen ist einfach herrlich! In der Regel werden mehrjährige Kräuter im Frühling beschnitten und über Stecklinge vermehrt, da die Mutterpflanze so bis zum Wintereinbruch noch genug Zeit hat sich von dem Schnitt zu erholen. Wenn Ihr der Mutterpflanze im Beet jedoch bei frostfreiem Wetter einpaar Triebe abschneidet und sie mit Reisig abdeckt oder einen gekauften Topf nutzt, macht es der Pflanze nichts aus. Stecklinge könnt Ihr also das ganze Jahr über vermehren. Der Vorteil dies im Frühjahr und nicht im Winter zu tun, liegt nur darin, dass die Jungpflanzen in ihrer anfänglichen Wachstumszeit mit viel Licht und Wärme versorgt werden.

Dafür benötigt Ihr:

  • junge Triebe (Plant Ihr für die Jungpflanzen ein Beet im Garten, empfehle ich euch auf eine winterharte Sorte zu achten)
  • ein scharfes Messer oder eine scharfe Schere
  • kleine Gefäße mit Wasser gefüllt oder Anzuchterde, Anzuchttöpfe, Untersetzer

Da es sich beim Rosmarin um ein mehrjähriges Kraut handelt, könnt Ihr es sehr leicht vermehren. Und zwar entweder im Wassergefäß oder in Anzuchtöpfen. Weil beides nicht nur super gelingt, sondern auch sehr dekorativ ist, habe ich mich für beide Varianten entschieden.

Vermehrung durch Stecklinge

Wählt für die Vermehrung junge Triebe aus, die keine Knospen oder Blüten tragen. Ein Trieb ist der weiche Teil der Pflanze, also die lange Spitze. Scheidet diesen Teil vorsichtig ab.    Und verwendet bei der Ernte idealerweise eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer, um Quetschungen an den Stecklingen zu vermeiden. Aus verholzten Teilen, die an Geäst erinnern könnt Ihr keine Stecklinge gewinnen.

Entfernt nun mit einem scharfen Messer etwa Zweidrittel der Nadeln. Wenn Ihr alle Nadeln stehen lassen würdest, wäre die Verdunstung des Wassers zu groß und die Stecklinge würden nicht ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Bewurzeln im Wassergefäß

Rosmarin bewurzelt im Wasser sehr leicht. Wählt dazu ein Wassergefäß aus, indem die Stecklinge aufrecht stehen und nicht untertauchen können und wechselt das Wasser idealerweise alle paar Tage. An einem sonnigen Platz auf der Fensterbank werden die Stecklinge nach etwa drei Wochen bewurzeln und Ihr könnt sie vorsichtig in Töpfe setzen. Wie das genau gemacht wird, zeige ich euch in diesem Beitrag

Bewurzeln in Anzuchttöpfen

Alternativ könnt Rosmarin auch in Anzuchtöpfen bewurzeln lassen. Ich habe mich für DIY-Töpfe aus Zeitungspapier entschieden. Andere kleine Töpfe oder Quelltöpfe sind dafür auch geeignet. Wichtig ist dabei nur, dass Ihr nährstoffarme Erde verwendet.

Befüllt die Töpfe also nun mit der Erde und gießt sie, bis eine feuchte Masse entsteht. Bohrt im nächsten Schritt mit einem Bleistift ein kleines Loch vor. Steckt nun einen Steckling pro Topf in die feuchte Erde. Achtet dabei darauf, dass er nicht auf dem Boden aufstößt und aufrecht steht. Auch bei dieser Variante bewurzeln die Stecklinge an einem sonnigen Platz auf der Fensterbank nach etwa drei Wochen. Achtet darauf, dass die Erde leicht feucht bleibt. Nachdem sich Wurzeln gebildet haben, könnt Ihr sie vorsichtig in Töpfe setzen. Wie das bei dieser Variante genau geht, zeige ich euch in diesem Beitrag. 

Das Wochenende steht vor der Tür! Und ich freue mich, wenn Ihr Lust habt mitzumachen und mir über eure Fortschritte zu berichten.

Teil 2: Rosmarinstecklinge in Töpfe setzen findet Ihr hier.

PS: Falls Ihr noch keinen Rosmarin im Garten habt, ist noch genug Zeit, um euch in der Gärtnerei einen gesunden Strauch zu kaufen und mit der Vermehrung loszulegen.

 

Kommentar
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Liebe Swetlana,
ich bin ein großer Fan deiner Seite und auch vielen lieben Dank für all die tollen Tipps. Werde heute gleich mal meinen Rosmarin vermehren.
Liebe Grüße
Kathrin

Hallo Swetlana,
erst einmal vielen Dank für deine toll aufbereiteten Tipps!
Leider sind meine Rosmarinstecklinge im Wasser allesamt braun geworden, erst nur an den Spitzen der Nadeln und anschließend auch am restlichen Steckling. Ich bin gerade auch noch mal durch deine Anleitung gegangen und mir ist nichts aufgefallen, was ich übersehen haben könnte. Hast Du vielleicht noch eine Idee, woran es liegen könnte?
Lieben Gruß
Anna

Liebe Anna,
freue mich total, von dir zu lesen.
Rosmarin wird eigentlich nur braun, wenn er zu nass oder zu trocken steht. Ich würde neue Stecklinge mit einem wirklich scharfen Messer (um Quetschungen zu vermeiden) schneiden und sie an einen hellen nicht zu trockenen und feuchten Platz stellen. An einem hellen Fenster mit wenig bis keiner Heizungsluft hat es bei mir bislang super geklappt. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, würde ich die kleinen Pflänzchen sofort in die Erde pflanzen.
Haben sich bereits Wurzeln gebildet oder noch keine und die Stecklinge sterben trotzdem im Wasser ab, kann es auch daran liegen, dass sie zu tief im Wasser stehen, zu viele Nadeln noch dran sind oder der Steckling beim Schnitt versehentlich zu doll gequetscht wurde.
Halt mich liebend gerne auf dem Laufenden.

Liebste Grüße
Swetlana

Hallo liebe Swetlana! Ich liebe es deine Beiträge zu lesen, ich mag deine Art der Formulierung sehr. 🙂 Deine Begeisterung für Rosmarin kann ich absolut nachvollziehen, ich liebe es wenn meine Hände so schön duften…Da komme ich auch dem schnüffeln gar nicht mehr raus! Ich hatte kürzlich das Glück bei einem Bekannten ein riesiges Rosmarin-Bäumchen (ca. 1,20 m) mit einem dicken Stamm zu entdecken. Von dieser wunderschönen Mutterpflanze, die im übrigen außerordentlich aromatisch ist, durfte ich mir ein paar Stecklinge abschneiden die nun im Töpfchen mit Anzuchterde hoffentlich bald Wurzeln schlagen. Ärgere mich ein bisschen das ich sie nicht in Wasser gestellt hab, bin immer so neugierig ob und wann die Wurzeln sich bilden. Viele Leute sagen, es sei besser die Stecklinge unten schräg anzuschneiden, so würden sich mehr Wurzeln bilden. Hast du damit Erfahrung? Viele liebe Grüße, Tina

Liebe Swetlana,
vielen Dank für deine schnelle Antwort – tatsächlich standen meine Stecklinge recht tief im Wasser und auch über der Heizung auf dem Fensterbrett. Neuer Versuch ist gestartet, Daumen sind gedrückt, ich werde Dir gerne berichten! 🙂
Herzliche Grüße
Anna

Liebe Anna, das freut mich sehr. Ich bin gespannt, was du berichten wirst.
Liebste Grüße zu dir

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