Ernte
Ich versuche unseren Kräutervorrat für das ganze Jahr im Juli bis August anzulegen, ernte aber auch das ganze Jahr immer mal wieder außerhalb dieser Zeit auch, wenn das Aroma und die Inhaltsstoffe dann weniger intensiv sind. Der ideale Zeitpunkt für die Kräuterernte ist bei den meisten Kräutersorten, wenn die Kräuter kurz vor der Blüte stehen. Das erkennt man daran, wenn einige Blüten noch leicht geschlossen und andere schon geöffnet sind. Nach mindestens zwei aufeinanderfolgenden regenfreien und sonnigen Tagen haben die Pflanzen das meiste Aroma und sollten dann an einem sonnigen und regenfreien Tag geerntet werden. Ich verwende bei der Ernte eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer, um Quetschungen an der Pflanze zu vermeiden.
Kräuter wie Schnittlauch, Dill oder Petersilie schneide ich bei der Ernte bis auf etwa das untere fünftel zurück. Nach dem Schnitt treiben sie wieder neu aus. Bei der Petersilie ist es wichtig, nicht aus dem Vegetationspunkt zu ernten also nicht aus der Mitte/dem inneren Teil, aus dem die frischen Triebe wachsen, da sie ansonsten aufhört zu wachsen.
Kräuter, die verholzen können wie zum Beispiel Basilikum, Salbei, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Lavendel oder Minze schneide ich immer leicht schräg oberhalb einer Blattachse. So kann das Wasser besser ablaufen und an den Schnittstellen neue Triebe gebildet werden.
Kräuter durch Trocknung konservieren
Kräuter und Blüten, die sich zum Konservieren durch Trocknung eignen sind zum Beispiel Salbei, Rosmarin, Lavendel, Rosenblüten- und Knospen, Thymian, Bohnenkraut, Currykraut, Brennnessel, Himbeerblätter oder Minze.
Direkt nach der Ernte werden die Zweige zu kleinen Kräutersträußen gebunden und in einer trockenen, warmen und luftigen Umgebung ohne direktes Sonnenlicht und ohne starker Zugluft aufgehängt, mit dem Kopf nach unten. Achtet darauf, dass die Sträuße nicht zu dick sind, damit die innenliegenden Teile besser trocknen können. Alternativ können einzelne Blüten, wie bei Lavendel, Rosen oder Ringelblumen oder Pflanzenteile entweder auf ein Geschirrtuch ausgelegt oder zum Teil auf einen Faden gezogen und aufgehängt werden und in der gleichen Umgebung trocknen. Die vollständige Trocknung der Kräuter dauert bei mir etwa zwei Wochen. Diesen Zeitpunkt erkenne ich daran, wenn sich die Nadeln, Blüten oder Blätter mit den Fingern oder bei gröberen Teilen mit dem Mörser leicht zerreiben lassen
Nach der Trocknung
Sind die Nadeln, Blätter oder Pflanzenteile ausreichend getrocknet, können sie vorsichtig abgestreift und in einem luftdichten nach Möglichkeit dunklen Glas aufbewahrt werden. Wartet mit diesem Schritt nicht zu lange, damit nicht zu viele Inhaltsstoffe und Aromen verlorengehen. Ich bewahre unsere getrockneten Kräuter in einem luftdicht verschlossenem Weckglas oder Keramikbehälter im dunklen Küchenschrank auf. So halten sich die Kräuter etwa ein Jahr.
Kräuter alternativ konservieren
Kräuter wie Basilikum, Dill, Schnittlauch oder Petersilie verlieren durch die Trocknung das Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe. Diese Sorten ernte und verwende ich je nach Jahreszeit entweder frisch oder schneide die frischen Kräuter klein und friere sie ein.
Eine weitere Möglichkeit ist die frischen oder getrockneten Kräuter in Öl einzulegen. Dafür werden die Blätter abgeschüttelt, geputzt (nicht mit Wasser gewaschen), in verschließbare und abgekochte Gläser gegeben, mit so viel Öl übergossen, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind und zum Abschluss mit dem Stil eines Löffels mehrmals umgerührt, damit möglichst viele Luftblasen entweichen. Bevor ich die frischen Kräuter ins Glas gebe, lasse ich sie einige Stunden auf einem Küchentuch leicht anwelken, damit sie etwas Wasser verlieren und die Gefahr der Schimmelbildung sinkt. Das Öl nimmt nach etwa drei Wochen die Aromen und Inhaltsstoffe der Kräuter auf. Während dieser Zeit schüttle ich das Glas immer mal wieder, öffne es und rühre mit einem sauberen Löffelstil um, damit ich die Gefahr der Schimmelbildung reduziere. Nach Ablauf von etwa drei Wochen siebe ich das Öl in einen sauberen und luftdichten Behälter, um die Kräuter zu entfernen und nur das Öl zu nutzen. Ich verwende entweder kaltgepresstes Olivenöl oder Sonnenblumenöl. Das (Kräuter)Öl hält sich bei mir, wenn ich sauber gearbeitet habe etwa 6 Monate.
Verwendung von Kräutern
Getrocknete Kräuter, Blüten und Pflanzenteile nutze ich für Tees, zum Würzen von Gerichten, für Duftsäckchen und für die Herstellung unserer Pflegeprodukte, wie Peelings, Badebomben, Shampoo, Badezusätze, Seifen und Pflegeölen. Die Kräuteröle nutze ich ebenfalls zum Würzen von Gerichten oder als Bestandteil unserer Pflegeprodukte