Mein Mann und ich sind 2012 unseren (Mühlen)Hof gezogen, in einen Ort zwischen Bremen und Hannover mit etwa 10.000 Einwohnern. Seitdem ist der Hof mit einer Gesamtfläche von 25.000 qm unser zu Hause. 1894 erbaute der Ur-Ur-Opa meines Mannes die Windmühle und das Hauptwohnhaus, die damals wie heute das Zentrum des Hofes bilden. Die Mühle ist nahezu im Originalzustand und voll funktionsfähig. Umbauen oder ein Wohnhaus daraus machen wollen wir nicht. Wir nutzen sie für private Feste oder die Galerie für ein besonderes Essen. Sie kann am Nds. Mühlentag, immer an Pfingstmontag besichtigt werden. Bis zur dritten Generation, etwa bis in die 1960er Jahre wurde von der Familie meines Mannes ein klassischer Mühlenbetrieb betrieben. Darüber hinaus hielten sie auf der Fläche und in den Nebengebäuden Schweine, Kühe, Pferde und Hühner. Die Ackerflächen und der Garten wurden zur reinen Selbstversorg genutzt. Im Laufe der Jahre entstanden weitere Nebengebäude.
Seit Mai 2019 ist das Hauptwohnhaus nun in 5. Generation unser neues zuhause. Den Hof umgeben unsere Ackerflächen und weitere Felder. Die Ackerflächen verpachten wir, die nach ökologischen Bioland-Prinzipien bewirtschaftet werden. Das Hauptwohnhaus ist damals wie heute mit den Nebengebäuden verbunden. Zusammen mit uns leben hier unsere Silver-Labrador Hündin Alwa, zwei Miezen und eine Bande Hühner. Bei der Gestaltung, Veränderung und Renovierung unseres etwa 400qm großen Wohnhauses und der Nebengebäude werden wir die Substanz möglichst traditionell pflegen und aufbereiten. Doch gerade nur so viel, wie es nötig ist, ohne dabei den Charakter des Hauses zu verlieren. Inspirationsquellen sind dabei für uns Besuche in Ausstellungen oder Museen, Zeitschriften und ganz besonders das Haus selbst. An so vielen Stellen lassen sich wunderbare Details finden, wie die Aufhängungen der Milchkannen in der alten Waschküche, was das neue Gartenzimmer geworden ist, die massiven Holzbalken, die im neuen Eingangsbereich verlaufen, die wunderschönen Böden, Fenster und Türen. Farbmuster, die die Wände zieren und erkennen lassen, dass die Farbe aus natürlichen Materialien hergestellt wurde. Nach und nach möchte ich euch viel mehr darüber erzählen, zeigen und dieses Abenteuer mit euch teilen.
An den Ausgang der Küche grenzt der kleinste Gartenbereich. Seit dem Einzug haben wir in diesem Bereich Mauern und Betonplatten entfernt, Bauschutt und Altlasten entsorgt, bestehende Sträucher umgesetzt, einen Zaun im einheitlichen Stil zum Bestand aufgestellt, dahinter Ligusterhecke aus dem alten Bestand gepflanzt und den Boden begradigt. Nach und nach sollen hier verschiedene Sträucher und der Küchenkräutergarten Platz finden. Aus diesem Garten besteht auch ein Zugang zum neuen Gartenzimmer und den ehemaligen Ställen. In zwei der Räume haben wir uns eine Holzwerkstatt eingerichtet. Die anderen Räume warten noch darauf, von uns gestaltet zu werden. Hinter dem Staketenzaun befindet sich der Gemüse- und Blumengarten. In diesem Bereich haben wir seit dem Einzug bestehende morsche Holzbögen, Sträucher und Betonplatten entfernt, neue Beete angelegt, Rankhilfen gebaut und die Hängematte zwischen dem Zwetschgen- und Apfelbaum gespannt. Ein Laub- und Nadelbaumbestand eröffnet den Weg zur Obstbaumallee und zum Beerengarten. Dahinter befindet sich unser Ackerland. Wir sind unglaublich dankbar und freuen uns wahnsinnig, über all die Möglichkeiten, die uns dieses Haus, der Hof und Garten bieten werden.
Mein Mann und ich sind beide Anfang 30 und arbeiten beide Vollzeit in unseren Jobs außerhalb des Gartens. Den Garten und die gesamte Fläche bewirtschaften wir beide selbst. Als Gartenhelfer haben wir die Hühner. Für die Bewässerung des Gartens verwenden wir aktuell Sprenger, einen Gartenschlauch mit Gießstab und ganz klassisch Gießkannen. Wir bewässern mit gesammeltem Regenwasser und Brunnenwasser. Die Beete mulchen wir mit Roggenstroh, weil es saugfähiger und wesentlich langlebiger im Vergleich zu anderen Strohsorten ist, um den Boden vor zu schnellem austrocknen zu schützen und Unkraut zu unterdrücken. Die Wege hacken wir etwa einmal die Woche für eine Stunde. Bei der Größe des Gartens und Hauses teilen wir uns die Aufgaben im Garten und Haushalt immer mehr untereinander auf oder gehen sie gemeinsam an. Unsere überschüssige Ernte teilen wir mit der Familie und Freunden. Im Garten und nun auch im Haus finden wir unsere Erholung.
Wir haben viel vor und ich freue mich so sehr, all die anstehenden und neuen Projekte mit euch auf dem Blog und ganz bald auch persönlich in unserem Garten teilen zu können.
Liebe Swetlana,
Es ist ein großes Projekt und mit viel Arbeit verbunden! Es beeindruckt mich, mit wie viel Liebe zum Detail ihr ans Werk geht. Das Ergebnis wird beeindruckend und ich freue mich schon auf viele Bilder und Berichte.
Liebe Grüße
Steffi
Ihr habt so ein wunderschönes Zuhause.
Ich bewundere eure Energie dies alles zu bewirtschaften. Es ist schön daran teihaben zu dürfen wie alles entsteht und sich weiterentwickelt.
Ich freu mich über jeden weiteren Beitrag.
Herzliche Grüsse Sonja